Netzneutralität und die Realität

Gute Punkte von Doc Searls in "[Net Neutrality vs. Net Neutering[0]":

The carriers' plan from the beginning has been to convert the Net into a paid content delivery system--of some kind. That's all they were ever able to imagine. That's why they've screwed Net Neutrality from the beginning, offering crippled asymmetrical service to customers whom they expected only would consume, never producing much more than clicks that brought down more to consume. Most of us have never known anything but an asymmetrical relationship with the Net, which is why so many of us barely can imagine what it means to be a producer as well as a consumer in the Net's end-to-end world. A couple of days ago, a woman I know--middle class, white collar--told me she doesn't like the Net because "I don't like mass media in general".

ADSL, Modems mit beschränktem Upstream, dynamische IPs bei Einwählern ohne auch nur den Versuch die gleiche IP neu zu vergeben, Zwangsdisconnects mit IP-Wechsel bei DSL Flatrates - die Netzneutralität existiert für viele Benutzer nicht. Klar, man kann sich irgendwo ein kostenloses Blog besorgen - aber bleibt immer Netzteilnehmer zweiter Klasse. Das einfachste - auf dem heimischen Rechner die eigene Site zu betreiben - steht kaum einem Netznutzer zur Verfügung.

Die Kehrseite der Medaille: würden wir (wir = Sysadmins) es wollen, das all die Leute zu Hause Server betreiben, die schon nicht in der Lage sind, ihr Windows rudimentär gegen Angriffe zu schützen? Wie würde ein Netz aussehen, in dem jeder Benutzer auch Produzent ist und die dafür nötige Software betreiben würde - wären die Angriffe und Einbrüche Anreiz genug für Hersteller die Software DAU-tauglich zu machen, so das der Sicherheitslevel höher wäre, oder wäre jetzt das Chaos noch grösser, mit ein paar Millionen Zombie-Rechnern mehr?

Ist es eine Alternative die Leute dazu aufzufordern sich Root-Server zu mieten oder mit Freunden zusammenzulegen und gemeinsam einen zu mieten - wohl wissend, das die meisten von denen keine Ahnung von Administration haben und beim derzeitigen Zustand der Serversoftware sich eher zusätzliche Löcher einfangen, nicht stopfen und damit an Spamverteilung, DOS und anderen Netz-Schweinereien unwissend mitmachen? Würden Serverhoster die Systeme besser pflegen und absichern, wenn sie mehr davon an unwissende User vermieten?

Oder wäre das nur ein weiterer September der nie endet?

tags: Sysadmin

Christian March 4, 2006, 3:25 p.m.

Jeder sollte ganz klar die Chance haben, daheim echtes Internet zu betreiben.
Andererseits sollten die Betreiber von Rechnern aber auch haftbar sein bei fahrlässiger Handlung.