Stolpe empfiehlt: Autobahnen für den Aufschwung

Stolpe empfiehlt: Autobahnen für den Aufschwung, jaja, ganz grosse Ideen:

"Verzögerungstaktiken durch Umweltverbände darf es nicht mehr geben. Das plötzliche Auffinden von Hamstern, um begonnene Bauvorhaben zu blockieren, wird nicht mehr möglich sein", sagte Stolpe dem Magazin "Focus".

Klar, die bösen bösen Umweltverbände verhindern das Autobahnfanatiker die ganze Republik asphaltieren können - mit noch mehr beschissenen Strassen die keiner braucht, wärend die vorhandenen Strassen verrotten, weil keine Reparaturen ausgeführt werden (oder wenn, dann solcher Pfusch stattfindet das man es nach kurzer Zeit wiederholen muss).

tags: Bananenrepublik, Politik

Marc Stürmer March 21, 2005, 12:28 a.m.

Nun... es gibt zwei interessante Grössen im Verkehr: die Verkehrsleistung und eben die Anzahl der transportierten Personen/Güter selber.

Die Anzahl der transportierten Güter ist in den letzten Jahren eigenltich recht stabil geblieben; was gestiegen ist, ist die Verkehrsleistung.

Um eine recht konstante Menge Güter durch die Lande zu fahren, werden also immer weitere Strecken zurückgelegt.

Woran liegt das? Stark daran, dass viele Unternehmen schon seit längerem ihre Lagerhaltung immer mehr abgebaut haben und "just in time" produzieren wollen und diesem Ideal hinterherhecheln.

Das Ergebnis: stärker voneinander abhängige Produktionsinterdependanzen, und bis ein Produkt fertig ist, wird heute mehr Verkehrsleistung benötigt als früher.

Und da die Verkehrspolitik ideenlos ist und es nicht schafft, die Schiene besser zu fördern, kommt das dabei heraus, was Stolpe predigt: noch 'ne Autobahn, noch 'ne weitere Autobahnspur. Hauptsache, die LKWs haben weiterhin genügend Platz, um durch die Landschaft zu gondeln, der Wirtschaft geht's gut und der Rest interessiert keinen.

hugo March 21, 2005, 8:22 a.m.

In die Bahn zu investieren wäre übrigens sogar billiger als das Strassennetz auszuweiten. Würde einfach das bestehende Strassennetz vernünftig saniert und parallel die Bahn mit dem Geld gesponsort das man nicht für neue Autobahnen ausgibt, dürfte das die Konkurrenzfähigkeit der Bahn deutlich steigern. Naja, Autobahnbau lässt sich halt werbewirksamer präsentieren ...

Marc Stürmer March 21, 2005, 9:45 a.m.

Zum Einen wohl, ja. Das andere Problem ist: die Bahn will an die Börse und wird von Betriebswirtschaftlern regiert, die die Bahn und ihr Netz "optimieren". Die Optimierung ist in Wirklichkeit eine Selbstverstümmelung des Bahnnetzes.

Zum Zweiten: von der LKW-Maut werden 51% für den Strassenbau genutzt, 49% für den Schienenbau. Darüber regen sich manche CDU/CSU-Politiker furchtbar auf.

Nur damit die Schiene stärker genutzt wird, wird es wohl nicht reichen, sie auszubauen, man muss einen gewissen Leidensdruck aufbauen. Alles andere ist wohl sonst nicht machbar.