verpflichtetes Versicherungssponsoring durch den Staat?

Bundesaussenminister Fischer will eine verbindliche Riester-Rente - fragt sich natürlich der Leser was der Aussenminister damit zu tun hat, aber egal:

Bundesaußenminister Joschka Fischer hat sich für die Einführung einer verpflichtenden privaten Rentenversicherung ausgesprochen. "Das Rentensystem muss bezahlbar sein. Ich wünsche mir, dass die Riester-Rente endlich verbindlich eingeführt wird und wir die Menschen zur privaten Vorsorge ermutigen"

Soso. Zur privaten Vorsorge ermutigen. Dazu dann eine verpflichtende Teilnahme an der grössten Versicherungsabzocke aller Zeiten - der Riester-Rente, deren Renditen bescheiden sind und deren Zahlungsabsicherungen mehr als fragwürdig sind.

Man könnte natürlich auch einfach ein Modell einer Bürgerversicherung wählen, bei dem jeder in die staatlichen Sozialversicherungen einzahlt, ohne Besserverdienenden ein Schlupfloch nach draussen zu lassen - gerade im Rahmen der tollen Ideen wie Ich-AG und vermehrter Selbstständigkeit wird nämlich das Sozialversicherungssystem noch weiter ausgehöhlt. Aber das wäre ja eine intelligente Lösung. Die Staatlichen Sozialversicherungen haben nämlich den Vorteil das sie durch die Verfassung gewissen Regeln unterworfen sind - und der Staat sicherstellen muss, das auch die entsprechenden Leistungen erbracht werden.

Statt dessen wird also weiter die private Versicherungsbranche gesponsort und nach Fischers Vorstellungen auch noch mit ner Pflicht für den Bürger. Ja sowas bringt Aufschwung, sowas macht Sinn. Das die Bürger da nur über den Tisch gezogen werden und viele Modelle reine Beutelschneiderei sind und eine Auszahlungssicherheit in keinster Weise gegeben ist, ignorieren wir einfach mal.

Eins ist sicher: bei der Idiotie unserer Politiker gibts demnächst viel zu verdienen in der Versicherungsbranche. Die dann vermutlich nichts besseres zu tun hat als unsere dann privaten Zwangsrenten an der Börse zu verzocken und an Hedgefonds zu verhökern.

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