Ich kann mir nicht vorstellen, das sich das durchsetzen wird. Immerhin ist das besondere an RAW ja, das es meistens (nicht immer - einige Hersteller treiben auch hier schon ihre Spielchen mit den Daten) die rohen Daten der Chips enthält. Und die sind beileibe nicht immer identisch. Jedenfalls bei den High-End-Kameras. Man denke nur an so Sachen wie Foveon oder Fuji CCDs.
Aber welche Freuden einem RAW Formate mit der Software machen hab ich selber schon gemerkt: ich benutze aus genau dem Grund immer noch eine alte Version von iView Multimedia Pro, denn die neueren Versionen können mal wieder keine CRW Daten importieren. Ok, es liegt am Softwarehersteller, der einfach zu blöd ist, Bugfixes einer Version in eine neue Version zu überführen, aber es ist schon ein Anklang an das, was uns die tollen digitalen Negative bescheren an Spaß. Auch meine Bilder aus der Kodak DCS 520 kann ich nur noch mit der Kodak-Software lesen, andere Software kann zwar die Kodak RAWs neuerer Modelle lesen, aber nicht die alten auf TIFF aufbauenden (wobei hier Kodak proprietäre Erweiterungen von TIFF genutzt hat). Sobald die Kodak-Software also auf meinem Mac nicht mehr läuft, sind die digitalen Negative dort nix mehr wert.
Von daher wäre natürlich ein gemeinsames Format nicht schlecht. Vielleicht kann man es ja so flexibel auslegen, das es wirklich alle Varianten abbilden kann - TIFF bietet dazu zumindestens die technische Basis mit seinem Tag-Format. Ob dann allerdings alle Programme alle Varianten lesen, oder ob da dann doch wieder die eine oder andere Variante unterschlagen wird (und man deshalb dann doch wieder verloren ist), muss sich erst zeigen.
Im Moment ist witzigerweise wohl ein proprietäres Format die beste Wahl für die Archivierung digitaler Negative: das Photoshop-PSD Format mit eingebettetem EktaSpace Farbraum. Der kann nämlich den vollen Farbraum (und ein bischen mehr - war ja ursprünglich zur Archivierung von Scans von Dias gedacht) abbilden und das Format ist zumindestens bisher von allen neueren Softwareversionen lesbar. Warscheinlich geht auch TIFF mit entsprechend eingebettetem Farbraum - da sind allerdings die Ebenen nicht so portabel implementiert - nicht jedes Programm liest diese nämlich gleich. Bei PSD kann man ja sehr nett schon eine Vorverarbeitung seines digitalen Negativs mit speichern, die man später jederzeit verwerfen kann. Und PSD kann von wesentlich mehr Programmen als nur Photoshop dekodiert werden.
Ok, ich werd mich wohl in den nächsten Tagen mal dransetzen und meine ganzen RAW-Dateien nach PSD wandeln
Am liebsten wäre mir übrigens wenn die entsprechend nötigen Erweiterungen am PNG Format gemacht würden und man dieses nutzen könnten. Aber leider sieht es da noch recht düster aus mit Softwareunterstützung für die erweiterten Features. Und meines Wissens gibt es für die Speicherung von Bearbeitungsebenen auch noch keinen brauchbaren Standard.
Bei heise online news gibts den Originalartikel.