Ausbildung als Billiglohnschiene

Was hinter der Forderung des DIHK nach Halbierung des Lehrlingsgrundgehaltes und Flexibilisierung der Arbeitszeiten steckt, wird einem klar wenn man sich Zitate des DIHK-Vorsitzenden ansieht:

"Mein Vorschlag ist, eine bundesweite Basisvergütung von 270 Euro einzuführen", sagte er der Zeitung "Die Welt". Er rechtfertigte seinen Vorstoß damit, dass so mehr Lehrstellen finanziert werden könnten. "Eine Ausbildungsvergütung von bis zu 800 Euro ist für viele Betriebe einfach zu hoch."

"Die Arbeitszeiten müssen den Bedürfnissen der Branchen besser angepasst werden." Es ergebe keinen Sinn, dass eine 17-jährige Restaurantfachfrau um 22.00 Uhr gehen müsse, "wenn noch alle Tische besetzt sind"

Da gehts einfach nur darum billige Arbeitskräfte zu haben, aber nicht darum eine fachgerechte Ausbildung zu gewährleisten. Aber die Forderungen sind ja nicht neu.

Und was die deutsche Wirtschaft von Ausbildung hält, sieht man ja auch an der Tatsache das die Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr wieder 10% runter sind - und damit wieder Jugendliche ohne Ausbildungsplätze geblieben sind, trotz aller Versprechungen der Wirtschaft. Ohne Nichtausbildungsabgabe für grössere Unternehmen wird sich das auch nicht ändern. Aber darüber jammern das es keine ausgebildeten Fachkräfte gibt, das kann die Wirtschaft ganz famos ...

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