... die seit ein paar Tagen durch die Blogs geistert, kriegt hier ihr Fett weg. Fängt in den Kommentaren harmlos mit den üblichen Überlegungen wegen persönlicher Daten und wo kommt denn die Mailadresse her an, was sollen die personalisierten Links bei der "anonymen" Umfrage - also ganz normales und gesundes Verhalten der Leute.
Dann irgendwann steigen die Provider (die Knallgrauen) ein. Und dann kommt was, das mir die Sprache verschlägt:
Und jetzt noch ein paar persönliche Worte: ich finde die Aufregung hier ein wenig verwunderlich. Wir (twoday.net) waren in der Vergangenheit immer sehr vorsichtig mit Daten und haben uns immer bemüht vorsichtig und im Sinne der User mit solchen Themen umzugehen. Tagtäglich wird allerorts wesentlich unvorsichtiger mit Persönlichkeitsrechten umgegangen und keinen interessierts. Hier kann aber mal jeder sagen wie er/sie sich Forschung so vorstellt, inkl. schönen Veröffentlichungsträumen, die leider weit von jeglicher Realität entfernt sind.
Sorry, aber bitte was? Es wird also auf die Bedenken über die Weitergabe von eMail-Adressen zu einem Zweck dem der Besitzer der Adresse nicht explizit zugestimmt hat mit der fadenscheinigen Argumentation "man ist ja sonst immer soooo gut und die anderen sooo böse, und überhaupt, ihr seid doch alles Träumer" reagiert? Schon erstaunlich wie viel Arroganz in einen kleinen Absatz passt ...
Wirft ein nicht gerade positives Bild auf das Verhältnis der Knallgrauen zum Schutz der persönlichen Daten der Nutzer. Und nein, eine Umfrage ist nichts was zum Betrieb notwendig ist - egal wie fadenscheinig die Begründung ist, mit der das an den Haaren herbeigezogen wird.
Und es war nicht einfach nur ein Ausrutscher, wie etwas weiter unten ein weiterer Kommentar aus der knallgrauen Richtung belegt:
auch in anderen diskussionen kann ich die aufregung um manche dinge persönlich einfach nicht nachvollziehen. datenschutz ist wichtig, aber nicht alle buben sind böse. ich bin also wohl eher nicht der spezies der vorsichtigen zuzurechnen, vielleicht hab ich bis jetzt einfach glück gehabt.
Jaja, Datenschutz wird immer viel zu ernst genommen. Sorry, Knallgrau, aber Datenschutz wird immer viel zu Lax genommen, daher kommen so Knalltüten wie ihr da drauf da einfach mal drüber wegzusehen. Ist ja auch viel wichtiger eine seit Monaten geplante Umfrage (von der der Besucher nix hat, sondern nur der Auswertende und der Ergebnisempfänger - nur mal so am Rande) durchzuziehen und sie wegen solcher Banalitäten nicht zu kippen, wie ihr im selben Kommentar schreibt:
das interessante an kommunikation ist, dass es immer zu wenig davon gibt. das sensible umfeld (auf grund vorheriger umfragen) war uns klar, die umfrage ist jedoch schon seit monaten geplant und auch vorbereitet (sehr gründlich vorbereitet) und wir wollten nicht aus solchen gründen das projekt nicht kippen.
Genau. Scheiss auf Datenschutzbedenken, das sind ja nur "solche Gründe" und nichts wichtiges, wie zum Beispiel eine weitere belanglose Umfrage zur Blogosphäre (bei der zur Verbesserung der Services des Providers nach dem Einkommen des Besuchers gefragt wird - ahja) ...
Don Alphonso Oct. 7, 2005, 2:39 p.m.
Der Umstand, dass sich Blogg.de offensichtlich gar nicht öffentlich äussern mag, obwohl da die gleiche Problematik vorliegt, macht es auch nicht besser.
hugo Oct. 7, 2005, 2:45 p.m.
Yep. Erinnert mich etwas an den Eiertanz mit blogger.de und der Suma AG. Direkte Reaktionen mit klaren Statements sind eigentlich gerade in der Blogosdingsbums immer gerne gesehen - da kann man auch mal Patzer machen, wenn man dazu offen steht (und sie auch als Patzer ansieht). Deckel draufhalten ist eher klassisches Old-Media-Handeln bei Patzern ...
Don Alphonso Oct. 7, 2005, 7:27 p.m.
Das Schöne am Bloggen ist ja, dass man gewisse Themen jederzeit wieder auf die Tagesordnung setzen kann - und wenn das nicht mit der Debatte von sich aus klappt, muss man sie eben nochmal führen. Montag um 9 Uhr zu besten Blogzeit, zum Beispiel.