Fiddling with iWeb

Wenn eine Software solchen HTML Code erzeugt, dann ist sie definitiv scheisse. Und dabei interessierts mich nicht sonderlich, ob sie von Apple kommt. Sowas ist heute ein absoluter Tiefschlag in Richtung aller, die sich mit semantischer Auszeichnung beschäftigen und aller, die sich mit Accessibility beschäftigen. Ähnlich wie beim PhotoCasting-Debakel zeigt Apple mal wieder, da sie dann doch leider immer mal wieder zu "außen hui, innen pfui" tendieren.

Und ganz ehrlich - nicht nur der Code ist eine Katastrophe, sondern auch die generierten URLs - hat bei Apple noch nie jemand was von menschenwürdigen URLs gehört? Ach, watt frag ich, RSS Enclosures kennen sie ja auch nicht ...

Mehr zu iWebs HTML gibts bei Todd Dominey zu lesen.

tags: HTML, Mac OS X, Software

Jutta Wrage Jan. 15, 2006, 10:18 p.m.

Wie ich sehe, hast Du die Seite gefunden.

Interessant ist, daß Sam iWeb mehr oder weniger nur wegen mangelnder Möglichkeiten, die Seiten zu gestalten. Daß ihn der Code und semantische Auszeichnung wenig interessieren, merkt man daran, daß er in seinem anderen Weblog auch eine Software benutzt, die so etwas wie einen P-Tag auch nicht zu kennen scheint.

Schade ist nur, daß unbedarfte Laien durch solchen mistigen Code Webseiten selbst schreiben lernen - oder besser _nicht_ lernen.

Tobi Jan. 15, 2006, 11:16 p.m.

Meinst du mit RSS-Enclosures den als HTML-Kommentar getarnten RDF-Block z.B. in dieser Seite? Falls ja, kann ich nicht nachvollziehen, wo der Vorteil ist. Erinnert mich an die ein oder andere Programmiersprache, in der es interpretierte oder "aktive" Kommentare gibt oder gab. Auf mich wirkt sowas eher wie ein verzweifelter Hack, der nach einer besseren Lösung schreit. Was ist denn, wenn es tatsächlich nur ein Kommentar sein soll, z.B. erklärende Anmerkungen, oder auskommentierte Experimente, ...?

hugo Jan. 15, 2006, 11:38 p.m.

Nö. Das ist nur Creative Commons Tagging - ziemlich arm, technisch, aber leider im Moment nunmal das, was für CC-Autodiscovery benutzt wird. Und ja, dieser RDF-als-HTML-Kommentar Hack ist grenzenlos schlecht - ich fand das schon bei Trackback-Autodiscovery armselig, bei CC-Autodiscovery ists das auch.

RSS Enclosures sind einfach das enclosure-tag. Steht in der RSS-Spezifikation schon seit ein paar Jahren drin. Damit kann man Anhänge an RSS-Feeds binden. Guck dir einfach mal den RSS-Feed für mein Fotoblog an, da sind welche drin. Ziemlich einfaches Format, man liefert einfach nur eine URL, eine Grösse und einen Mime-Type. Apple macht statt dessen einen kompletten eigenen Namespace auf und hängt den auch noch streckenweise falsch (ein paar Elemente sind nicht korrekt mit Namespace markiert) ein.

Tobi Jan. 16, 2006, 1:19 a.m.

Wieder was gelernt. Danke.

Martin Möllenbeck Jan. 16, 2006, 8:31 a.m.

Aber immerhin entspricht die Seite den Richtlinien für gültiges xHTML.

siehe http://validator.w3.org

hugo Jan. 16, 2006, 9:36 a.m.

Naja, das wär ja auch noch mieser. Allerdings kann etwas ohne weiteres der HTML Definition genügen, aber trotzdem semantisch totaler Schrott sein - eine grosse Ansammlung von DIVs und ein ziemlich mieses Stylesheet dazu ist jedenfalls keine Empfehlung - von P-Tags, Hx-Tags und ähnlichen Dingen scheinen die jedenfalls bei Apple noch nichts gehört zu haben ...

Omar Abo-Namous Jan. 17, 2006, 1:26 a.m.

Was hast du eigentlich dagegen, wenn die Software jeden einzelnen Buchstaben mit <div class="char">#</div> versieht? Semantik? Übersichtlichkeit? Bot-Lesbarkeit? Schnelle Ladezeit? Was? Ich hör wohl schlecht... was soll er denn noch berücksichtigen? menno.

thnx. Omar

hugo Jan. 17, 2006, 9:27 a.m.

Genau. Lass uns einfach das ganze HTML vergessen und alle Tags durch DIV ersetzen und statt der Hx Tags zum Beispiel einfach DIV CLASS="Hx" benutzen. Ist doch viel simpleres HTML, die ganzen Browser müssen nur noch beschachtelte DIVs verstehen. Und die Semantik kriegt man dann über die Klassennamen.

Gibts schon? Nennt sich Microformats? Stimmt. Gibt keine blöde Idee, die nicht jemand irgendwann mal implementiert.