Schon etwas älter, aber ein interessanter Bericht über die Abwirtschaftung eines gut gehenden Unternehmens durch Turbokapitalismus und Geldgier.
Interessant daran nicht nur wie durch die reine finanzielle Ausbeutung das Unternehmen selber massiv geschädigt wurde, so das am Ende tatsächlich keine gute Lage mehr bleibt - auch die Auswirkungen auf die Umgebung wie z.B. die geringeren Gewerbesteuereinnahmen der Stadt sind interessant. Eine Bewegung die wir an vielen Stellen im Moment beobachten können - Unternehmen werden wegen des kurzfristigen Gewinnes verkauft und gehen dann den Bach runter, weil die neuen Eigentümer kein Interesse an der Firma oder den Mitarbeitern haben, sondern allein an der Rendite ihrer Investition. Parallel dazu geht die jeweilige Region gleich mit den Bach runter - weil die Investoren auch kein Interesse an den gewachsenen Strukturen haben. Heuschrecken haben eben keine wirkliche Heimat.
Gleichzeitig ein gutes Beispiel dafür, das dieses dumme Geschwätz von Förderung der Investitionen in der Wirtschaft nur genau das ist - dummes Geschwätz. Davon werden unsere Probleme nicht kleiner, davon wird das Sozialsystem nicht gerettet. Das Gegenteil wird der Fall sein - denn die Investoren, die einsteigen, sind eben immer häufiger Hedge-Fonds oder Private-Equity-Fonds oder andere Finanzinvestoren die eben nur einen schnellen Euro machen wollen - und sich bei den Plänen der Regierung und Opposition (so die denn die nächste Regierung stellen) die Hände reiben.
Heuschrecken haben nunmal kein Interesse an Ausbildungsförderung, Mitarbeiterschulung, Mindestlöhnen und Inlandsproduktion. Sie haben auch kein Interesse an unserer Gesellschaft oder unserem Sozialsystem.