Die GUI Competition für tor - ein gutes Werkzeug zur Sicherung der Privatsphäre des Internet-Benutzers - kannte ich noch garnicht. Tor selber benutze ich ja schon eine Weile - und eine Zeit lang habe ich auch einen tor Router betrieben - aber die Nutzung, speziell bei dynamischer Netzanbindung, ist immer noch etwas hakelig für normale Endbenutzer. Natürlich vertrete ich auch die Meinung das Endbenutzer ruhig etwas mehr über ihren Rechner lernen sollten und deshalb die Installation und Nutzung von tor auch für diese Leute machbar wäre - aber wenn wir wirklich wollen das tor ein Zeichen gegen die Datenspionage des Staates setzen kann, dann brauchen wir definitiv grafische Oberflächen zur Aktivierung, Nutzung und Konfiguration. Denn nur dann werden auch normale Benutzer darüber nachdenken ob sie es nicht doch einsetzen sollten.
Aus diesem Grund freut es mich auch ganz besonders, das die COmpetition jetzt in die nächste Phase - die tatsächliche Programmierung der GUIs - gegangen ist. Und als blöder Mac-Maus-Schubser wünsch ich mir natürlich auch eine OS X Oberfläche dafür
Übrigens gibt es eine sehr praktische - und meiner Meinung nach einleuchtende - Anwendung von tor: öffentliche WLAN Hotspots. Auf denen läuft die Kommunikation in der Regel unverschlüsselt ab. Damit sind alle Zugriffe direkt für andere sichtbar - unbrauchbar zum Zugriff auf Sites bei denen man ein Passwort hat, wenn diese nicht auch gleich SSL anbieten. Und ganz besonders problematisch mit all den anderen unverschlüsselten Diensten, mit denen man gerne im Internet rumspielt - IRC zum Beispiel (ein privat chat ist nicht mehr allzu privat, wenn man ihn über einen öffentlichen WLAN Hotspot führt ...). Tor kann hier sehr einfach helfen - eine lokale tor-Installation auf den Rechner und die Client-Software passend konfigurieren und schon hat man eine Art Über-VPN.
Das ist auch ein Grund, warum ich mir eine tor-Portierung auf das kleine Nokia 770 Tablet wünsche
Ich selber benutze tor nicht bei allen Diensten - habe aber generell auf dem Mac eine Netzwerkkonfiguration parat, bei der tor und privoxy durch Auswahl aktiviert werden (ich würd mir wünschen das ich den socks-forward bei privoxy per privoxy-GUI toggeln könnte - dann könnte ich nämlich die Privoxy-Umgebung generell aktiv halten und nur bei Bedarf den tor zuschalten). Dadurch kann ich unterwegs schnell und einfach tor zuschalten. Für Jabber benutze ich Psi, bei dem ich den tor-Dienst generell aktiviert habe. Bei IRC bentze ich XChat-Aqua, welches recht einfach mit verschiedenen Serverkonfigurationen bestückt werden kann, so das ich tor aktivieren oder deaktivieren kann (viele IRC-Netze erlauben keine IRC-Nutzung über tor).
Ein GUI auf dem Mac sollte sich meiner Meinung nach in die Netzwerkumgebungen beim Mac einklinken, also über die Aktivierung dann entsprechende Änderungen vornehmen, genauso wie es der Umgebungswechsel macht. Und man sollte wie früher bei den alten Mac Locations recht leicht anderen Programmen neue Configs unterschieben können, für die Programme bei denen der Proxy manuell eingetragen werden muss.
Ruben Feb. 24, 2006, 3:02 p.m.
Eine GUI für Privoxy wär auch nicht von schlechten Eltern. (bzw. hat der _fast_ schon eine. Aber es ist ziemlich nervig, ständig im Adminmodus an per Editor den config-Dateien rumschrauben zu müssen, wenn man über Privoxy TOR mal nutzen, mal nicht nutzen möchte ... Auch so eine Art "Privoxy-Switch" wär keine schlechte Idee, Wechseln zwischen verschiedenen Privoxy-Konfigs ... *träum* Aber die Sache mit der TOR GUI ist schonmal GROSSE KLASSE!)
hugo Feb. 24, 2006, 3:20 p.m.
Die Privoxy-Switcherei kannst du über die Netzwerkumgebungen machen - einfach eine weitere anlegen, die dann andere Proxy-Settings hat. So mache ich das bei mir, klappt sehr gut.