Tja, dieses Gehype geht mir auch ganz schon auf den Senkel, vor allem das was in den klassischen Medien teilweise davon ankommt. Zu viel Fokus auf ein angeblich neues Medium. Dabei ist das entscheidende immer noch der Mensch, der seine Meinung äußert, nicht die Form, die er dafür wählt.
Die Technik ist da nur ein Hilfsmittel, mehr nicht. Und eine Revolution ist das virtuelle Gegenstück zur Apfelsinenkiste, von der ein einsamer Streiter den Weltuntergang predigt, nun wirklich nicht.
Aber auch in der Bloggerszene selber taucht immer wieder diese leicht übersteigerte Form von Selbstverständnis auf, speziell zu sehen zum Beispiel bei einem Ur-Blogger aus USA. Solche Kollegen scheinen sich selbst und ihre Meinung für das beste seit geschnittenem Weissbrot zu halten. Dabei finde ich schon geschnittenens Weissbrot ziemlich albern ...
Klar, im Web ist es einfacher eine Plattform für seine Meinungsäußerung zu finden - nur was bringts, wenn da jemand schreibt, aber keiner liest es?
Klar, im Web ist es einfacher Vernetzungen und Verbindungen aufzubauen, Sachen zu finden, Leute zu finden, Meinungen zu finden. Nur was bringts, wenn man alles finden kann, aber keiner sucht danach?
Und selbst wenn die Leute etwas suchen, jemanden finden und seine Äußerungen lesen - oft bleibt es eben doch nur bei der Apfelsinenkiste.
Ausgenommen natürlich die Fachblogs - das ist ein ganz anderes Thema. Aber dafür interessiert sich der Hype in den Medien im Moment nicht - schade eigentlich. Dort steckt schon die eine oder andere kleine Revolution.
Wobei ich die Apfelsinenkisten nicht abwerten will: es macht Spass. Und meine Apfelsinenkiste ist grün gepinselt. Aber sie ist keine Medienrevolution.
Achja. Und ein Blog ist kein Tagebuch. Musste nur nochmal betont werden
Bei das Netzbuch - ralles Weblog gibts den Originalartikel.