Noch mehr Abmahnereien zum neuen Jahr

Dieses Mal hats den Werbeblogger erwischt - der Vater von der Werbeschnepfe (die diesen Pseudo-Musiker geheiratet hat) mahnt ihn ab, er würde Werbung mit dem Namen seiner Tochter veranstalten. Irgendwie scheint das um sich zu greifen - erst das Sozialgericht Bremen, jetzt die Klums ...

Nunja, ich denke mal, das wird für die Klums ein ähnlicher Schuß in den Ofen wie für das Sozialgericht Bremen - von denen findet man auf den ersten Seiten bei Google fast nur noch die Berichte über ihre recht seltsame Aktion. Sehr sinnvoll, die Aktion - jeder, der sich jetzt über das Sozialgericht Bremen informieren will, erhält gleich den richtigen Eindruck.

Was sich die Juristen von solchen Aktionen versprechen ist klar: die werden von ihren Mandanten dafür bezahlt. In wieweit aber solche unsinnigen Aktionen gegen Namensnennungen vorzugehen wirklich im Interesse von Mandanten sind - wie verträgt sich das eigentlich mit dem Selbstverständnis der Anwälte? Sollen die nicht einen Mandanten bestmöglich beraten und vertreten? Und nicht verarschen?

Bedenklich daran ist allerdings, das sich jetzt scheinbar Anwälte auf URL-Bestandteile einschießen - nicht mehr die Domain alleine scheint sie zu stören, sondern auch die URLs. Was natürlich gerade bei Blogs und guten CMS recht häufig passt - denn ein gutes CMS packt den Titel in die URL, damit diese einen sprechenden Namen hat. Könnte also noch recht unangenehm werden, wenn diese Seuche um sich greift und womöglich sich ein Gericht findet, das diesen Unfug mitmacht.

Und die in dem Kontext mehrfach angesprochene Rechtschutzversicherung: ich weiss nicht, ob das eine Lösung ist - die Versicherer schließen ja im Moment regelmäßig diese Bereiche aus, aus gutem Grund. Eine Versicherung versichert schließlich nur dann etwas, wenn die Einnahmen die Risiken so weit überschreiten, das sie auf Nummer Sicher gehen bei ihren Gewinnen - glaubt bloß nicht, Versicherungen seien Fairsicherungen - auch wenn sich einige so nennen.

Ein bischen mehr zu den Risiken gibts im Weblawg von Sascha Kremer.

tags: Markenwahnsinn, Recht