Bill Clementson: LispWorks 4.4 released

Schaut man sich an wie sich die - eigentlich ursprünglich mal OS X fremde - LispWorks Implementation für OS X stark macht (auch die vorige lief schon sauber unter OS X, diese hat aber wieder mehr zugelegt), dann kann man gut erkennen wie der Distributor der ursprünglich und immer noch MacOS nativen MCL Implementation am Markt abkackt. Positiver kann man das eigentlich nicht benennen - MCL ist mitlerweile meiner Meinung nach als Debakel zu betrachten. Immerhin ist auf deren Webseiten die grösste Neuigkeit für 2004 aus dem Sommer - das sie die Mailingliste wieder am Laufen haben. Toll. MCL war mal der Stern am Lisp-Himmel. trauriges Gesicht Bei Planet Lisp gibts den Originalartikel.

tags: Programmierung

afa Dec. 11, 2004, 7:11 p.m.

Na, das sind aber harte Worte. Ok, ich seh's ja eigentlich ähnlich, habe zwar MCL 5, benutze es aber nicht wirklich mehr. Und zwar vor allem wegen OpenMCL. MCL ist von der Umstellung auf OS X kalt erwischt worden, und dann waren wahrscheinlich zu wenig finanzielle und personelle Ressourcen da, um schnell zu reagieren. Manche haben MCL noch aus Gewohnheit, ich kenne sogar jemanden, der sich's in der letzten Woche neu bestellt hat.

Na ja. Eines ist klar: ich spare für LW 4.4!

hugo Dec. 12, 2004, 11:18 a.m.

Das Problem ist hat das MCL haufenweise fehl: kein besonders effizienter Code (die waren mal gut, aber sind es im Vergleich zu anderen System absolut nicht mehr), keine native Cocoa-Unterstützung (obwohl OpenMCL es mit der ObjectiveC Bridge vormacht), noch immer eine reine carbonisierte Anwendung, den gleichen armseligen Interface Builder wie vor Jahren, die gleiche optinale CLIM Zusatz-Lizenz anstelle es direkt mit dem Produkt zu bundlen, keine weitergehenden Libraries direkt gebundled - obwohl viele Sachen (Webserver, Internet-Protokolle etc.) durchaus in Lizenzen verfügbar sind, die mit MCL gebundled werden könnten - wichtig wäre hier, das Digitool selber diese Sachen auch mit betreut.

Allegro und LispWorks haben beide einen wesentlich besseren Ausstattungsstand als MCL. Und besonders Franz beteiligt sich auch aktiv an der Weiterführung von Common Lisp Implementationen. Digitool ist im Prinzip einfach in der Versenkung verschwunden.

Sehr schade, denn MCL ist immer noch ein nettes, kleines und schlankes System. Nur für das was es im Vergleich zu anderen Systemen leistet (besonders natürlich LispWorks) ist es schlichtweg zu teuer. Dann kann man doch lieber den Preis für LispWorks abdrücken und erhält eine Entwicklungsumgebung auf aktuellem Stand.

Ich werde meine alten MCL Lizenzen sicherlich noch hegen und pflegen - für meine alten Macs. Für die gibt es kaum was besseres (und wenn ich mal irgendwann ein gut erhaltenes Duo 230 ergatter, werde ich auch die 68K Version von MCL wieder zu Ehren kommen lassen - für die kleinen Kisten gibt es nix besseres als MCL). Aber unter OS X gibt es wirklich bessere Optionen.

afa Dec. 12, 2004, 11:38 a.m.

Gute Ausführungen, danke. Besonders die Bundle-Frage ist natürlich schon der zentrale Punkt. Es würde wohl auch niemand MCL dran hindern, open source mässig in die Obj C bridge einzusteigen. Und irgendwie führt das technische Absinken auch einfach dazu, dass keine community Pflege mehr da ist.

schade allemal, das ganze.