Bald ist das Verzeichnis voll

Achja, wieder so ein gut recherchierter Artikel bei Spiegel Online. Noch gross im Aufreisser des Artikels verkündet: Im Jahr 2005 ist das numerische Adressbuch voll - aber nirgendwo im Artikel ein Beleg für diese abstruse Behauptung. Nirgendwo der Hinweis darauf das sogar durch die Rückgabe einiger grosser (Class-A) Netze wieder mehr Adressen frei sind als früher mal für diese Zeit erwartet wurde, nirgendwo der Hinweis darauf das noch weitere Class-A Netze als Reserven da sind, die auch gezogen werden könnten, nirgendwo der Hinweis darauf das durch CIDR (Classless Inter-Domain Routing), NAT (Network Address Translation) und dynamische Adressvergabe bei Einwahlen das Problem des begrenzten Adressraums deutlich entschärft wurde, nirgendwo der Hinweis darauf, wessen numerischer Adressbereich eigentlich voll sein soll und wer das aufgrund welcher Daten behauptet hat.Für diejenigen, die lieber Fakten und Zahlenmodelle als Basis von solchen Behauptungen haben wollen, empfehle ich den sehr guten Artikel bei ISP Column - hier werden verschiedene Modelle vorgestellt, nach denen der Adressraum betrachtet wird. Je nach Modell liegt der Auslastungszeitpunkt dort zwischen 2019 und 2029 - also noch einiges an Zeit, Zeit die dazu genutzt wird um IPv6 zu etablieren. Nunja, liebe Spiegel-Online-Journalisten. Das Internet ist voll. Geht doch einfach woanders hin. Teufelsgrinsen

Bei Spiegel Online: Netzwelt gibts den Originalartikel.

tags: Sysadmin

Joern Oct. 27, 2003, 10:22 p.m.

Ich verstehe die ganze Aufregung auch nicht, denn eines weiss ich bestimmt, nämlich mit ipv4 werde ich noch in Rente gehen (ob ich eine bekomme ist eine andere Frage) und das ist noch ein paar Jahrzehnte hin.